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Nachmittags landeten wir in einer Bucht mit dem Namen "Paradise Bay".
Das Paradies stelle ich mir zwar etwas wärmer vor, aber aussehen könnte es so ähnlich:
riesige blaue Gletscher, Eisberge und schönster Sonnenschein.
Und weils am Morgen so schön war durften wir bei einem weiteren Ice Berg Cruise die bizzaren Formen der Eisberge bewundern. Wir fuhren mit den Schlauchbooten auch näher an die Gletscherabbruchkanten heran. Das ist natürlich nicht ungefährlich, weil die Eismassen durch die permanente Bewegung sowie Warmluft- und Windeinflüsse äußerst instabil sind. Jederzeit können sie in kleinere Stücke zerfallen oder sich drehen. In der Bucht befindet sich die nicht mehr genutzte, argentinische Forschungsstation 'Almirante Brown'. Unser Reiseleiter erzählte folgende Anekdote zu dieser Station: Die ganzjährig besetzte Station wurde früher einmal pro Jahr mit einem Versorgungsschiff mit neuen Personal und Vorräten ausgestattet. In einem Jahr vergassen die Entsorgungstrupps einen Ersatz für der Stationsarzt mit einzuladen. Der bisherige Arzt sollte nochmals eine Jahr Schicht auf der Station schieben. Dieser war überhaupt nicht begeistert nochmals einen langen und langweiligen Winter in der Einöde zu verbringen und versuchte mit Engelszungen die Ablöser zu überreden, doch wieder in die Zivilisation mitgenommen zu werden. Doch die Schiffsbesatzung blieb stur und lies ihn zurück. Der Arzt hat in seiner Verzweiflung die komplette Station in Brand gesteckt und wurde damit dann doch noch vor dem antarktischen Winter gerettet. |
Die komplette Paradies-Buch von einem Aussichtshügel aus. Die gegenüberliegenden Berge sind ca. 25km entfernt. |
In der Bucht befindet sich die nicht mehr genutzte, argentinische Forschungsstation 'Almirante Brown' |
Erst wenn ein Bezugspunkt in der Nähe der Gletscherabbruchkante erscheint, werden die Dimensionen erkennbar - Der kleine schwarze Punkt ist ein 8m-Schlauchboot mit 10 Menschen plus Fahrer ca. 100m vom Gletscher entfernt |
Vergängliche Wunder - Die sog. 'Towering Glaciers' bilden riesige Türme bevor sie in Meer fallen |
In Paradies Bay sahen wir sehr viele Crabeater Seals.
Diese Robbenart ernärt sich nicht wie ihr Name vielleicht glauben macht von Krabben, sondern von
kleinen Krebsen, Fischen und Tintenfischen (Squid).
Sie sind auch beliebte Nahrung für die größeren Räuber des Südmeers wie Leoparden-Robben und Killerwale.
Nicht jede Atacke der gefrässigen Angreifer endet tötlich.
Die tiefen und wüsten Narben zeugen aber von nicht nur paradiesischen Zuständen in Paradies Bay.
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Eine Gruppe Krabbenfresserrobben |
Krabbenfresserrobbe auf ihrem lauschigen Plätzchen |
Schwer gezeichnete Crabeater-Robbe |
OpenAir-Veranstaltungen in der Antarktis haben meist nur eine begrenzte Dauer - Berit beim Barbeque auf dem Achterdeck |
Allerdings haben können sie eine unschlagbare Kulisse vorweisen ... |
Am Nachmittag traute der Expeditionsleiter und kanadischer Friedensrichter auf einer kleinen
Anhöhe ein amerikanisches Päarchen in der Antarktis.
Der Ringtausch mit anschließendem Schlauchboot-Corso durch die Bucht verlief ohne Probleme.
Am Abend gabs zur Feier des Tages im kitschigen Sonnenuntergang ein OpenAir Barbeque auf den Achterdeck.
Die meisten Gäste zogen sich nach Einbruch der Dunkelheit jedoch unter Deck zurück,
weil die Außentemperatur recht schnell in den 2-stelligen negativen Bereich rutschte.
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Der 3. Tag in der Antarktis begann mit einer Fahrt durch den Lemaire-Channel.
Diese kleine Durchfahrt zwischen dem Festland und den vorgelagerten Inseln ist an seiner schmalsten Stelle keine 100m breit.
Durch die geographische Lage und ungüstig verlaufenden Strömungen kombiniert mit Winden
ist er nur in besonders warmen Sommern eisfrei und befahrbar. Wir erreichten den Eingang so gegen 5:45h als der Sonnenuntergang sich begann abzuzeichnen - in der Antarktis lohnt es sich bei schönen Wetter früh aufzustehen. |
Berge am Lemaire-Channel im ersten Licht des neuen Tages |
Kaum eine richtige Insel mit 5qm Fläche aber schon einen riesen Gletscher auf dem Buckel |
'Lena's Tits' - woher der Berg seinen Namen hat, kann ich mit auch nicht erklärten |
Nach dem grandiosen Vorspiel lies sich der Verursacher der Lichtspiele blicken |
Gleich nach dem Lemaire Channel leigt der recht großen Anvers Island vorgelagert die kleine Insel Plenneau.
An diesem Flecken Erde machten wir Bekanntschaft mit einem 'Friedhof der Eisberge', einem 'Königspinguin' und
mit Sturzflugangriffen vom Skuas, antarktischen Vögeln.
Der 'Friedhof der Eisberge' entsteht weil eine Strömung riesige Eisbrocken, die von den Gletschern weiter südlich abbrechen in die Sackgasse zwischen Anvers-Island und Festland treibt. Dort erhebt sich der Meeresgrund langsam bis er nur noch sehr flach ist. Einmal in der Sackgasse auf Grund gelaufen kommen die Eisberge nicht mehr frei und schmelzen und zerfallen über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahre. Während diesem Schmelzprozeß verformen die Umwelteinflüsse das äußere Erscheinungsbild der 'Bergs' ständig. Wellen plätschern im Laufe der Zeit regelmässige Rillen in die Oberfläche. Schmelz- und Gefrierzyklen lassen wabenförmige Strukturen entstehen. Und schliesslich zerbrechen die großen Brocken in kleinere und die komplette Struktur dreht sich durch verlagerte Schwerpunkte kopfüber. Das Ergebnis dieser Vorgänge ist ein Formenreichtum, der jeden Architekt blaß aussehen läßt. |
Eisberg |
Eisberg |
Eisberg |
Eisberg |
Ein einsamer Königspinguin - Das Jungtier hat sich hierher verirrt |
Die 2. Besonderheit in Pleanneau Island war der Besuch eines Kögnigpinguins.
Wie sicherlich jeder Leser weiss, sind 17 verschiedene Pinguinarten auf der Erde bekannt.
Die Könisgpinguine sind nach den Kaiserpinguinen die zweitgrößten der Familie.
Sie werde bis zu 80cm hoch und leben normalerweise auf den subantarktischen Inseln wie Falkland, South Georgia oder South Sandwitch Islands.
Der arme Jungvogel, den wir gleich am Anlandeplatz trafen hat sich nach Einschätzung der mitreisenden Ornitologin
sehr wahrscheinlich verirrt und findet Weg zu seinen Artgenossen nicht mehr zurück.
Er sah auch schon recht mager aus und wird den Winter sehr wahrscheinlich nicht überleben.
Beim einem Spaziergang über die von dem Gletschern glattgeschliffenen Felsen trafen wir auf Vögel, vor denen uns der Tourguide im morgentlichen Briefing gewarnt hat: die Skuas. Diese Tiere haben ein für uns Menschen unsichtbares Revier abgesteckt, das sie mit vollem Körpereinsatz verteidigen. Betritt ein Eindringling egal welcher Größe sein Terretorium, in dem potentiell sein Nachwuchs oder sein Mädel sich aufhalten könnte, so versucht er es mit Sturzflugangriffen zu verjagen. Weil ich beim Fotografieren wie immer so getrödelt habe lief Berit schon und wurde recht aggressiv auf bestehende Revieransprüche aufmerksam gemacht. Nicht zum ersten Mal wurde ich ob meines Hobbies verflucht.
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Ein einsamer Königspinguin - Das Jungtier hat sich hierher verirrt |
Nachmittags erreichten wir mit 65,15 Grad unseren südlichsten Punkt und besuchten eine ukrainische Forschungsstation.
Dort wurde vor einigen Jahren zum ersten Mal das Phenomen des Ozonlochs entdeckt.
Die Ukrainer erklärten uns alles und am Ende konnte man natürlich ein Vodka trinken,
entweder gegen die Ablieferung eines BHs (bei Frauen) oder gegen Bezahlung von 1 US$.
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Nach der Forschungsstation erlebten wir noch einen grandiosen Sonnenuntergang und sahen nochmals den
Lemaire-Kanal von seiner schönsten Seite.
Beim Abendessen kündigte uns der Kapitän jedoch bereits eine rauhe Rückfahrt an: 2 Hurrikane mit jeweils Windstärke 12 sollten uns bei unserem Weg zurück in die Zivilisation begleiten. Aber da wir die 3 Landgangtage strahlenden Sonnenschein hatte (was wohl sehr ungewöhnlich ist), war uns das egal. |
Die Einfahrt in den Lemaire-Kanal in der Abendsonne |
Übrigens: in der Antarktis war es wärmer als in Patagonien. Während unseres Besuches zumindest. |
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