Antarktis, 4.-13.Feb.2001 - Teil I

Antarktis. Der Südpol. Im wahrsten Sinne ein "No Mans Land". Und ein ganzer Kontinent als Inter- Nationalpark.

Bei unserem Aufenthalt in Ushuaia, der südlichsten Stadt von Argentinien, fanden wir ein Last-Minute-Angebot für eine Kreuzfahrt in die Antarktis. Bei dem Schnäpchepreis konnten wir nicht widerstehen und kauften die Passage für 9 Tage in Richtung antarktische Halbinsel. Der Lohn waren Eisberge, Gletscher, Berge, Pinguine, Wale, Robben, usw.usw. Und das alles satt.

Tons of penguins - Antartica, bis 65°S

Irgendwann meinte Jens: "Warum versuchen wir nicht, eine Schiffahrt in die Antarktis zu machen?" Berit meinte dazu: "Schau ´mer mal." Was sie immer sagt, wenn sie Jens Voschläge nicht so ganz ernst nehmen kann, ihm aber nicht die ganze Hoffnung rauben möchte.

Die erste Investition wurde dennoch getätigt, und zwar in Santiogo de Chile in Form eines Antarktisreiseführers. In Punta Arenas, der südlichsten Festland-Stadt Chiles sprach Jens dann ein Navy-Schiff an, aber die fuhren nicht in die Antarktis, sondern nach Pürto Williams. Ein Reisebüro bot uns eine Tour für US$4000 für 10 Tage an, was uns doch ein bisschen teuer war.

Also auf nach Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, wo angeblich 80% der Antarktisschiffe abfahren. Und tatsächlich bekommen wir ein 9 Tages-Trip für ein verhältnismässig (!) günstigen Preis (US$1600), der ca. 2 Wochen später startet. Wenn man sich allerdings ausrechnet, wieviel Zeit man tatsächlich in der Antarktis verbringt (9 Tage - 8 Nächte, d.h. 7 volle Tage; davon 2 Tage Hinfahrt, 3 Tage Antarktis, 2 Tage Rückfahrt), ist es doch viel Geld, aber es musste sein....

Und los gehts. Das grosse Abenteuer beginnt mit der Drake Passage.
Der Hafen von Ushuaia. Ausgangspunkt der meisten Antarktis-Expeditionen
Der Hafen von Ushuaia. Ausgangspunkt der meisten Antarktis-Expeditionen
Ushuaia, weit weg vom Rest der Welt
Ushuaia, weit weg vom Rest der Welt, aber nahe an der Antarktis

Seefahrt über die Drake Passage

Wir hatten eine Passage auf der Maria Yermalowa gebucht. Das ist ein russisches Schiff, das zu Zeiten des kalten Krieges die vielen Forschungsstationen der Sowietunion in der Antarktis mit Material und Ablösepersonal versorgte. Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Imperiums kam auch das Ende der Fördergelder für die Antarktispräsenz und die lukrativen Passagen nach Süden verschwanden.

Die Marktwirtschaft aber schnell aufgreifend und finanziert mit investitionsfreudigen, amerikanischen Tour-Operators, haben die Besatzungen der Versorgungsschiffe, die Kabinen auf westliches Touri-Niveau gebaracht und schippern nun zahlungskräftige Gäste in die Welt aus Eis.

Die Schiffsbesatzung und das Bedienungspersonal waren aus Russland und hatten sich noch nicht so richtig den neuen Anforderungen gestellt. Z.B. gabs beim Abendessen immer 3 Gerichte zur Auswahl, Fleisch, Fisch und ein vegetarisches Gericht. Die höflich und blumig beschriebenen Bestellungen der reicheren Amerikaner wie "For the main course, I'd love to taste the entrecote today" stiessen auf blankes Unverständnis. Erst nachdem die Guides erklärten, dass ein einfaches "Meat, fish or vegy" schneller zum Ziel führt, lief die Essensaufnahme störungsfreier.

Ein bekanntes Seemannssprichwort besagt:

"Derjenige, der noch nie seekrank war, ist noch nicht genug Schiff gefahren."

Sehr zum Leidwesen von Berit bewahrheitete sich diese Binsenweisheit auf der Drake-Passage. Sie verbrachte den ersten Morgen damit, das Wasser und die wirkungslose Tablette gegen Übelkeit wieder loszuwerden. Beim Speihen über die Reeling kam sie an den Aussenschalter der Schiffshupe und verursachte ein wenig Verwirrung. Gemeinsam mit ungefähr 80% der übrigen Passagiere hörte sie sich die "Lectures" (kurze Vorträge) über Geschichte, Geographie, Expeditionen, Tiere, usw. der Antarktis im Liegen an.

Der Inklimeter auf der Brücke des Schiffs, der den aktuellen und den maximalen seitlichen Neigungswinkel anzeigt, stoppte in manchen Brechern erst bei 35°. Die Beiboote waren nicht mehr weit vom Wasser entfernt. Das Servieren und Einnehmen der Mahlzeiten wurde zum Erlebnis.
Bei schwerem Seegang wird das Laufen in den engen Gängen zum Spaß
Bei schwerem Seegang wird das Laufen in den engen Gängen zum Spaß
Unser Schiff die Maria Yermalova, benannt nach einer Sängerin an der Moskauer Oper
Unser Schiff die Maria Yermalova, benannt nach einer Sängerin an der Moskauer Oper
Alles klar, auf der Andrea Dromeda...
Alles klar, auf der Andrea Dromeda...
Bei 12m hohen Brechern hatten wir öfters weisses Wasser auf der Brücke
Bei 12m hohen Brechern hatten wir öfters weisses Wasser auf der Brücke
Am 2. Tag änderte der Captain den Kurs und allen gings zusehend besser. Jens ist anscheinend tatsächlich seefest - ihm war nur etwas komisch, nachdem er zum Frühstück 6 fettige Würstchen gegessen hatte...

Wale

Immer 10 Gäste pro Zodiak wurden Spasstouren und Landgänge ermöglicht
Immer 10 Gäste pro Zodiak wurden Spasstouren und Landgänge ermöglicht
Kitsch pur - Aber doch unglaublich schön
Kitsch pur - Aber doch unglaublich schön
Am Abend des 2. Tage sahen wir in der Ferne den ersten Eisberg! Und zur Krönung, noch vor dem Frühstück des nächsten Tages den ersten Humpback- ein Riesen-Buckelwal. Bei näherer Begutachtung mit dem Schlauchboot (Zodiac) stellte sich heraus, dass es Mutter und Kind waren, die uns beim Abtauchen majestätisch ihre Schwanzflosse zeigten. Ich hatte bei diesen Kitschpostern mit den Walflossen vor rosa Himmel, die man manchmal kaufen kann, nie geglaubt, das es echt ist.
Aber es ist echt!
Buckelwal-Mama mit ihrem Nachwuchs
Buckelwal-Mama mit ihrem Nachwuchs

Hanna Point auf Livingston Island

Chinstrap oder Kehlstreifpinguin
Chinstrap oder Kehlstreifenpinguin. Sie gelten eher als aggresive Zeitgenossen. Insbesondere beim Bauen von Nestern mit den Kieseln kommt es öfters zu Zankereien.
Bei unserem ersten Landgang mit dem Zodiac sahen wir, wie angekündigt "tons of penguins". Mit voller Regenausrüstung - waren wir ja aus den patagonischen Nationalparks gewohnt - und Gummistiefeln, wegen der Pinguinsch...se, fahren wir in den Zodiaks zu meist nassen Landungen. Auf dieser Insel gab es 2 Sorten von Pinguinen: Chinstraps (weil sie ein Streifen am Kinn haben) und Gentoos (warums heissen die eigentlich so?). Gentoo oder Eselspinguin
Gentoo oder Eselspinguin. Diese Art sahen wir am häufigsten in der Antarktis.
Ich bin der Beachmaster - Wer bist du und was willst du hier ?
Ich bin der Beachmaster - Wer bist du und was willst du hier ?
Weiter unten am Strand trafen wir auf eine Gruppe Seeelephanten. Die Männer werden bis zu 5 Tonnen schwer. Durch wilde Rangkämpfe wird entschieden, wer der Beachmaster, das Alpha-Male, der Herr-Am-Strand wird. Der Glückliche bekommt als Lohn seiner Anstrengungen alle Mädels im Harem, die ebenfalls bis zu 2t schwer werden. Den Rest überlasse ich jetz mal der Fantasie des Lesers ....

Im Wasser sind die Speckrollen übrigens erstaunlich behände und geschickt. Bei ihren Fangzügen tauchen sie bis zu 500m Meter tief, um sich die besten Fische zu angeln. Offensichtlich recht erfolgreich.
Darf ich vorstellen - Meine hübschen Frauen
Darf ich vorstellen - Meine hübschen Frauen
2 junge Pelzrobben beim Posen
2 junge Pelzrobben beim Posen
Daneben trafen wir Furseals - Pelzrobben, die sehr territorial veranlagt sind. Man sollte also beim Spazierengehen immer die Augen nach gut getarnten Steinen offen halten. Eine Verletzung seiner Intimssphäre beantwortet eine Pelzrobbe mit Zähnefletschen und wilden Verfolgungsjadten. Die Art von Robben schafft es, sich mit den Flossen so weit vom Boden abzudrücken, dass der Bauch nicht mehr am über die Kiesel streift. Mit dieser Technik erreichen sie überraschend hohe Geschwindigkeiten. Erwachsene Pelzrobbe. Als ich zum Fotografieren näher kam, ging er in Angriffsposition, um sein Harem mit Jungtieren zu verteidigen.
Erwachsene Pelzrobbe. Als ich zum Fotografieren näher kam, ging er in Angriffsposition, um sein Harem mit Jungtieren zu schützen.
Jens beim Fotografieren. Die Regenkleidung schützt vor der Matsch und Pinguin-Guano am Boden ...
Jens beim Fotografieren. Immer auf Augenhöhe der Fotoobjekte. Die Regenkleidung schützt vor der Matsch und Pinguin-Guano am Boden ...
Unser 1. Landungspunkt Hannah Point auf Livingston Island ist mit der grünste Punkt in der ganzen Antarktis. Im 6. Kontinent sind nur ein paar Moose (wie auf dem Bild unten zu sehen) und wenige Flechten-Arten heimisch. Es gibt keine blühende Plfanzen und auch sonst nichts, was an unsere normale mitteleuropäische Vegetation erinnern könnte. 98% des Kontinents sind ganzjährig von Eis und Schnee bedeckt. Der felsige Rest ist eher karg, aber trotzdem überlebenswichtig für die Tiere, die sich hier fortpflanzen.
Hannah Point auf Deception Island - Einer der grünsten Ecken in der ganzen Antarktis
Hannah Point auf Deception Island - Einer der grünsten Ecken in der ganzen Antarktis

Deception Island

Der 2. Landgang führte uns zu der nahe gelegenen Insel Deception Island. Diese Insel ist vulkanischen Ursprungs. Sie ist mehr oder weniger kreisrund, in der Mitte ist eine rieseige Caldera, die so weit verwittert ist, dass sie an einer Stelle schon vom Meer durchbrochen wurde, und mit mit Wasser volllief. Dadurch bildet sie einen idealen natürlichen Hafen, der schon so manchem Schiff bei den schweren Stürmen Unterschlupf bot.

Wie immer in der Antarktis, hat die Sache natürlich einen Haken: Mitten in der Einfahrt zum sicheren Hafen befindet sich eine nicht sichtbare, fiese Untiefe, die bereits viele Schiffe versenkte.

Skurile Felsen an der Einfahrt in die Caldera von Deception Island
Skurile Felsen an der Einfahrt in die Caldera von Deception Island
Verrostete Reste der Walfabrik
Verrostete Reste der Walfabrik
Riesige Tanks für den Tran (engl. Blubber) von hunderten von Walen
Riesige Tanks für den Tran (engl. Blubber) von hunderten von Walen
Die geschützte Lage des Hafens veranlaßte Walfänger so um 1950 hier eine Walverarbeitungsfabrik zu errichten. Zu tausenden schleppten die Walfängerschiffe die in rauhen Mengen vorkommenden sanften Riesen in die Bucht und kochten den Tran aus den fettreichen Körpern.

Der so gewonnene Tran wurde in riesigen Tanks gesammelt und abtransportiert. Die Berge von Walskeletten legen auch heute noch ein Zeugnis des aberwitzigen Treibens ab.

Das Ende der Walfabrik kam erst, als die furchtbar effektiven Walfänger den weiteren Umkreis mehr oder weniger leergemordet haben. Beim immer längeren Transport vom Fangort zur Fabrik fingen die im Schlepptau befindlichen Körper bereits an, sich zu zersetzen und waren damit unbrauchbar.

Das war natürlich nicht das Ende des Walfangs in der Antarktis. Die Walfangflotten bauten ihre Schiffe so um, dass sie auf offenem Meer an Ort und Stelle die Tiere zerlegen und weiterverarbeiten konnten. Das machte sie noch effektiver. Das Ende des Walfangs kam erst, als es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnte (die Schiffe mussten immer länger draußen bleiben, bis sie ihre Frachträume voll hatten), die moderne Chemieindustrie Alternativen zu den Rohstoff Lebertran gefunden hatte und letztendlich wurde der Walfang international, generell verboten.
Dass Wale riesig sind wird einem bewußt, wenn man einen Rückenwirbel der Tiere findet
Dass Wale riesig sind wird einem bewußt, wenn man einen Rückenwirbel der Tiere findet
Neben der eher traurigen Geschichte des Walfangs auf Deception Island ist die Insel auch heute noch ein aktiver Vulkan. In den frühen sechziger Jahren z.B. ist er ausgebrochen und hat alle Hütten und Gerätschaften in der Bucht unter Lava- und Schlammlavinen begraben. Die skurilen Überreste zieren heute noch den Strand.
Dem Haus wurde das Fundament entzogen
Dem Haus wurde das Fundament entzogen
Überreste der Walfanstation nach einem Vulkanausbruch
Überreste der Walfanstation nach einem Vulkanausbruch
Der Traktor wurde nach dem verlassen von Schlammlawinen begraben
Der Traktor wurde nach dem verlassen von Schlammlawinen begraben
Der Flieger hat es vor dem Vulkanausbruch offensichtlich nicht mehr geschafft zu starten
Der Flieger hat es vor dem Vulkanausbruch offensichtlich nicht mehr geschafft zu starten
Jens badet in der Antarktis. Ein Loch gegraben und schon erwärmt sich das Wasser zum Baden.
Jens badet in der Antarktis. Ein Loch gegraben und schon erwärmt sich das Wasser zum Baden - Sagten die Guides.

Im ersten Morgenlicht durch die Gerlach Straße

Am nächsten Tag fuhr unser Schiff durch die Gerlach-Straße zum nächsten Landungspunkt.

Die Gerlach-Straße, benannt nach dem Belgier der sie entdeckte, ist eine vom offenen Meer geschützte Straße zwischen den vorgelagerten Inseln und dem Festland. Wir durchfuhren sie Morgens und erlebten einen wahrhaft spektakulären Sonnenaufgang. Die Bilder unten geben einen kleine Eindruck des Naturschauspiels.
Die ersten Sonnenstrahlen bringen die Wolken zum Glühen
Die ersten Sonnenstrahlen bringen die Wolken zum Glühen
Die gletscherbedeckten Berge (meist um die 1000m hoch)leuchten in der Morgensonne
Die gletscherbedeckten Berge (meist um die 1000m hoch) leuchten in der Morgensonne
Die extrem klare Luft täuscht das menschliche Auge. Ohne Bezugspunkte verliert man jegliche Einschätzung für Größen und Entfernungen. Der rote Punkt unten ist ein ca. 200m langes Schiff vor einen ca. 1000m hohen Berg
Die extrem klare Luft täuscht das menschliche Auge. Ohne Bezugspunkte verliert man jegliche Einschätzung für Größen und Entfernungen. Der rote Punkt unten ist ein ca. 100m langes Schiff vor einen ca. 1000m hohen Berg
Fast schon biblische Motive
Fast schon biblische Motive
Der Schiffsradar. Rechts und links die Berge; in der Mitte die kleinen Punkte sind Eisberge
Der Schiffsradar. Rechts und links die Berge; in der Mitte neben der Linie die kleinen Punkte sind Eisberge
Eisbergslalom. Der Kaptain hatte sein Schiff zum Glück unter Kontrolle
Eisbergslalom. Der Kaptain hatte sein Schiff zum Glück unter Kontrolle

Neko Harbour, wir betreten Festland des 6. Kontinents

Nach der Gerlach-Straße liefen wir in einer Bucht den im Sommer eisfreien natürlichen Neko-Hafen an. Dieser Landstrich liegt nun nicht mehr auf einer Insel, sondern ist Teil der antarktischen Halbinsel und somit Teil des Festlandes.
In uns kam ein wenig Kolumbus-Feeling auf ....

Der Landgang bestand zum einen aus einem "Ice-Berg-Cruise" (Die Amerikaner haben dafür interessanterweise das deutsche Wort übernommen) und dann aus dem Ausflug aufs Festland.

Bizarre Form von Wasser - Eisberge
Bizarre Form von Wasser - Eisberge
Noch ein Eisberg
Noch ein Eisberg
Alte Titanic-Weisheit - Die Eisberge sind größer als man glaubt
Alte Titanic-Weisheit - Die Eisberge sind größer als man glaubt


Beim Bestaunen der Landschaft und des Eises hören wir ein langgezogenes Donnern und Grollen. An einem der vielen Gletscher ganz in der Nähe löste sich an der Abbruchkante minutenlang Mehrfamilienhausgrosse Brocken und kalbten ins Meer. Die kleine Bucht war binnen weniger Minuten mit Eistrümmer übersäht.
Noch fast eisfreie Bucht vor dem Gletscherbruch
Noch fast eisfreie Bucht vor dem Gletscherbruch
Der Gletscher kalbt minutenlang
Der Gletscher kalbt minutenlang ....
... und ist immer noch nicht fertig ...
... und ist immer noch nicht fertig ...
Nach 2 Minuten Eisbruch war die Bucht gefüllt
Nach 2 Minuten Eisbruch war die Bucht gefüllt
Berit in ihrem Element - Man setzt sich hin und wartet. Die niedlichen Tierchen haben wenig Kontaktscheu.
Berit in ihrem Element - Man setzt sich hin und wartet. Die niedlichen Tierchen haben wenig Kontaktscheu.
Ein junger Gentoo bei der Mauser. In diesen 14 Tagen können sie nicht ins Wasser und sind auf Null-Diät. Sie verlieren dabei bis zu 30% ihres Körpergewichts.
Ein junger Gentoo bei der Mauser. Während dieses 14 tägigen Federwechselprozesses können sie nicht ins Wasser und sind auf Null-Diät. Sie verlieren dabei bis zu 30% ihres Körpergewichts.


Beim Betreten des schmalen Kiesel- und Felsstreifens sahen wir wieder Pinguine - Berit konnte immer noch nicht genug bekommen. Die jungen Pinguine waren zu dieser Zeit kurz davor, "flügge" zu werden (obwohl sie nicht fliegen können) und schreien ständig nach Essen. Da die Jungen jedem erwachsenen Pinguin hinterherrennen der aus dem Wasser mit Futter zurückkommt, starten Mutter bzw. Vater einen kleinen Wettlauf, um sicher zu sein, dass sie den mühsam gefangenen Krill auch ihrem eigenen Kind geben. Das Junge, welches ihr am längsten hinterherrennt, wird als das eigene Kind identifiziert und bekommt das Futter - zum Glück war es bei uns früher nicht so stressig. Die Pinguine, deren Junge schon selbstständig waren, haben gerade ihr Wintergefieder bekommen. Dazu stehen sie mehrere Wochen reglos ohne Futter da, da sie in der Zeit nicht schwimmen gehen können und sehen recht abgemagert aus.

Ein Elternteil kommt vom Fangzug mit leckerem Fisch zurück und schon verfolgt ihn eine Meute hunriger Jung-Gentoos
Ein Elternteil kommt vom Fangzug mit leckerem Fisch zurück und schon verfolgt ihn eine Meute hunriger Jung-Gentoos
Nur die harten kommen in den Garten. Nach mehreren Minuten Verfolgungsjagdt bleibt das eigene, stärkste Jungtier übrig.
'Nur die harten kommen in den Garten' - Nach mehreren Minuten Verfolgungsjagdt bleibt das eigene, stärkste Jungtier übrig.
Das Junge bettelt dann noch ein wenig ....
Das Junge bettelt dann noch ein wenig ....
... und bekommt dann die hochgewürgten, vorverdauten Fische und Krill
... und bekommt dann die hochgewürgten, vorverdauten Fische und Krill