Argentinien haben wir auf Feuerland ganz unten betreten und an den Iguazu-Wasserfällen ganz oben wieder verlassen.
Gesehen haben wir dabei die herbe Schönheit der wind- und wettergepeitschten Insel Feuerand (Tierra del Fuege),
die Felsmassive des "Los Glaciares" Nationalparks, die glanz- und stilvolle Haupstadt Buenos Aires und die Wasserfälle
an der Grenze zu Brasilien und Paraguay.
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Argentinien haben wir auf der Insel Feuerland (span. Tierra del Fuego) ganz im Süden betreten.
Feuerland wird von der Magellanstraße vom Festland getrennt. Die Insel selbst gehört jeweils zur Hälfte Chile und Argentinien. Noch bis vor ein paar Jahren haben sich die beiden Zankhähne um den Grenzverlauf bzw. um kleine vorgelagerte, unbewohnte Inseln bekriegt. Meistens hat dann der Papst geschlichtet (das ist kein Witz). Auf jeden Fall sind wir zu der "südlichsten Stadt der Welt", Ushuaia, auf dem argentinischen Teil mit dem Bus gefahren. (gleich gegenüber liegt das "noch südlicherste", chilenische Städtchen Puerto Williams !) Das Städtchen liegt am Beagle-Kanal. Den haben die Engländer "entdeckt", weil die Spanier sie nicht durch die Magellanstraße fahren lassen wollten und sie keine Lust ganz unten um Kap Hoorn herum zu fahren. Wer den Antarktisbericht gelesen hat, kann sich vorstellen, warum. Und wie üblich bei diesen Entdeckungen, wurden die Einheimischen vertrieben, ermordert oder starben von alleine an den eingeschleppten Krankheiten wie Pocken und Masern. Diese Einheimischen (die letzten wurde so um 1900 von Schafzüchtern gesehen und sogar noch fotografiert) kannten angeblich keine Klamotten. Und damit sie nicht erfrohren, haben sie allenthalben Feuer entzündet, was die Engländer zur Namensgebung von Feuerland veranlaßte. |
Ushuaia mit typischem Wetter am Beagle-Kanal. Im Winter kann man hier angeblich recht gut Skifahren. |
Ein wenig weiter westlich am Beagle-Kanal entlang liegt der sehr wilde und schöne Nationalpark Tierra del Fuego.
Mit dem Bus ist man von Usuhaia schnell da und kann sich entweder für die Warmduscher-Wanderung unten am Wasser entlang entscheiden, oder sich durch recht wilde und wenig gekennzeichnete Wege rauf in die Berge kämpfen. Wir hätten natürlich die Herrentouren gemacht, hatten aber leider nicht so viel Zeit und sind so am Meer geblieben. Unten sind ein paar Eindrücke der rauhen Landschaft. |
Der Ort, an dem der Wind meistens von rechts kommt ... |
Pausenküsschen |
Dramtisch kitschiger Sonnenuntergang |
Mit dem Flieger der argentinischen Luftwaffe (Fuerza Areal de Argentina) sind wir ca. 1000km
nach Norden zum Nationalpark Los Glaciares (span. Die Gletscher) geflogen.
Der Park ist riesig. Und wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, arschkalt. Argentinien und ganz Südamerika splittet sich in der Gegend Richtung Norden auf; Auf der linken, westlichen Seite ziehen sich die Anden bis nach Mittelamerika hoch (mit immerhin bis zu knapp 7000m Höhe) und auf der rechten, östlichen Seite beginnt ein Flachland. Unten heißt es Pampa und ist topfeben, riesengroß und öde. Weiter oben, so spätestens ab der brasilianischen Grenze, beginnt dann der Regenwald und das Amazonasbecken. Der Nationalpark liegt jetz genau an der Stelle, wo die Anden sich aus der Topfebenen Pampa erheben. Auf den Anden lagert eine mehrere hundert Kilometer lange Festlandeisdecke. Von diesem "Riesengletscher" fliessen allenthalben Eisströme nach links und rechts raus. Die ersten hatten wir im chilenischen Nationalpark Torres del Paine gesehen, und hier sollten noch ein paar dazukommen. Die meisten Touristen (wie auch wir) kommen in dem verdammt teueren, dafür aber umso langweiligeren Kaff "El Calafate" an. Dort ist Pflichtprogramm eine Bustour zum "fotogensten Gletscher Argentiniens" - dem "Perito Moreno" - zu unternehmen. Der ist an der Abbruchkante bis zu 60m hoch und schiebt sich täglich 2m nach vorne. Weil aber regelmässig Riesenstücke (Mehrfamilienhausgrösse) sehr theatralisch abbrechen und in den Lago Argentino plumsen, wird der Gletscher nicht wirklich grösser. Bei unserer 35 US$- 80km- Tour (ja es gibt noch eine Steigerung zu dem Buspreisen in Chile) war das Wetter eher regnerisch. Das war natürlich kein Problem, weil wir unsere Regenausrüstung immer dabei haben, aber der Gletscher war halt ein bisschen weniger bunt. Abends gabs dann Rindfleisch. Viel Rindfleisch. Denn "Vaca loca" spanisch für Rinderwahnsinn, kennt man in Argentinien nicht und mit 3,5 EUR das Kilo ist es deutlich billiger als die Beilagen. |
Die Abbruchkante des Perito Moreno. Der rötliche Fleck ist ein Ausflugsbootchen für 150 Passagieren ... |
Der letzte Ausläufer des Gletschers schob sich früher bis zum Felsen vor und hat den Durchgang blockiert. Aufgestaute Wassermassen haben dann mit Riesengetöße sich wieder einen Weg gebahnt. |
Regennasse Steine |
In Chile sind wir mit der 6-tages Wanderung durch den NP Torres del Paine auf Geschmack gekommen. Also sind wir nochmals losgezogen in den weniger bekannten und bereisten Norden des Parks nach El Chalten gefahren. Allein der WEg war schon ein Erlebnis. Am Abend vor unserer Fahrt hat es stark geregnet, so daß die Lehmpiste - von den Argentiniern die Weltbekannte Route 44 genannt - ziemlich aufgelöst war. Auf den Steigungen hat es uns dann erwischt, und schlidernd, rutschen mit durchdrehenden Reifen sind wir gerade noch so oben angekommen. Ein platter Reifen war die Folge. Aber die Busfahrer sind solche Verhältnisse anscheinend gewohnt und haben die Kleinigkeit beim nächsten Halt gleich geflickt. Dass der Kofferraum des Busses ein Loch hatte merkte ich beim Ausladen meines Rucksacks am Ende der Fahrt .... |
Der Busfahrer beim Reifenwechsel auf dem Weg nach El Chalten (der braune Fleck ist der Bus !!) |
Berit |
Die Anfahrt auf El Chalten mit den Granitriesen Fitzroy im Hintergrund |
Der nördliche Teil des Parks wird dominiert von 2 Bergen; dem Fitzroy (3400m) und dem Cerro Torre (3100m).
Zuerst wollten wir den sagenumwobenen Cerro Torre sehen (siehe auch deutsche Ausgabe National Geographic, 3/2000). Aber er wollte uns nicht sehen. D.h. er hat sich recht störrisch in Wolken gehüllt. Nach 2 Tagen warten wollten wir schon aufgeben, aber Klaus vom Kochelsee meinte nur, "Dem Cerro musst du mindestens 3 Tage Zeit geben !". Wir vertrieben uns die Zeit mit "Stromschnellenentengucken". Diese Art Enten lebt in den wildesten Stromschnellen der Gebirgsbäche und schon die Kleine schwimmen recht locker gegen die Strömung. |
Die Torrent Duck (engl. Stromschnellen Ente) in ihrem Element |
Berit beim Beobachten der unglaublichen Tierchen - So richtig warm wars der Hobbyornitologin aber auch nicht... |
Blick vom Aussichtspunkt Mirador Maestri auf den Hausgletscher des Cerro Torre |
Aus dem Rückweg vom Mirdor erwischte uns ein Sturm mit mind. Stärke 8-9. Bei der Gratwanderung auf dem Rückweg konnten wir uns nur mit Mühe halten. |
Das muß unser Cerro gehört haben und hat sich am nächsten Morgen bereits um 6h
in einer Superbeleuchtung in voller Pracht gezeigt.
Der Sonnenaufgang war dann entsprechend atemberaubend und unser Frühstück im Freien
konnten wir an dem Morgen mit Blick auf den Berg einnehmen.
Um 9h war dann unsere "zickige Lady" wieder in Wolken gehüllt und die zahlreichen Tagestouristen, die so ab 11h am Mirador eintreffen hatten das "Nichtsehen". Jetzt verstanden wir auch, warum die verrückten Kletterer hier teilweise wochenlang ausharren müssen, um den "schwierigsten Berg der Welt" zu besteigen. |
Ein typischer Anblick des Cerro Torre - Man sieht ihn nicht (Der hohe Berg rechts ist der Fiz Roy) |
Und da isser - Der Cerro Torre am 7.Feb.2001 und wir haben ihn gesehen ! |
Und weil er so schön ist, gleich noch näher. Sehr schön sieht man wieder die Ice-Mushrooms. |
Danach gings weiter zum Fusse des Fitzroys.
Der ist ein wenig weniger zickig und zeigt sich schon mal öfters.
Nichtsdesto trotz verbrachten wir auch hier einen Regentag bei maximal +4C im Zelt.
Unser Problem war aber, dass wir nur ein Buch zum Lesen hatten und Jens nicht Lust hatte
dauernd im Offiziersskat zu verlieren (was eine Extrarunde beim Spülen kostete).
Die letzten 2 Tage, die wir feigerweise in der Jugendherberge in Chalten verbrachten, machten wir noch einen Gewaltsmarsch auf den Mirador "Pliegue Tombado". Das sind 1200 Höhenmeter rauf und dann einen Riesenblick auf Fitzroy und (!) Cerro Torre, bzw. die Wolken vor Cerro Torre. Der Marsch verlief unter erschwerten Bedingungen, weil es über sumpfige Kuhwiesen ging, bei denen Jens den Sohlenriss in den mittlerweise 1000km alten Wanderschuhen bemerkte, und Berit das einzige Trinkwasser im Wald verbummelt hat. Hier klicken für weiter Infos und Bilder zum Nationalpark 'Los Glaciares'. |
Der idyllische aber saukalte Campingplatz am Fuße des FitzRoy Massivs |
Der Fitzroy vom Mirdor aus - Der See ist nach seinen Erstbesteigern benannt 'Lago de los Tres' |
Beim Austieg auf den Aussichtsberg Pliege Tombado - Steinwüste und eine 'rauchender' Fitz Roy |
Blick zurück (Osten) auf die Pampa mit dem Gletschersee Lago Viedma |
Nach Buenos Aires kommen wir gleich zweimal; Einmal auf dem Weg nach Norden/Brasilien
und dann wieder ganz zum Schluß unserer Tour vor dem Rückflug nach Deutschland.
Beim 1. Besuch schwebt abends unser Flieger minutenlang über das Lichtermeer von Buenos Aires, der 7 Millionen Metropole. Nach der Landung auf dem Regionalflughafen merken wir gleich, dass hier die Leute deutlich freundlicher als in den Tourimetropolen Ushuaia und El Calafate sind. Der Taxifahrer erzählt gleich von den tollen BBQs am Strassenrand. In dieser Gegend heissen sie Churripanos. Wie in Argentinien üblich ist das Brot Nebensache, Hauptsache viel Fleisch. Was wir noch ganz deutlich spüren sind die 20° C abends um 24 Uhr, die uns den mittlerweile fast angewachsenen Fleece- Pulli doch schnell vergessen macht. |
Typisches, altes Kaffehaus von Buenos Aires |
Alte Geigen (eine davon ist eine Stradivari) in der Oper Das Grab der Tango Argentino Legende Carlos Gardel auf dem Chacarita-Friedhof. Der Aufwand für die Toten, vor allem für die (Ex-)Wohlhabenden nimmt skurille Züge an. |
Abends im Hotel in San Telmo treffen wir gleich noch 2 Päarchen von der Yermalova/Antarktis und
gleich darauf beschließen wir heute mal amerikanisch essen zu gehen. Der McDonalds ist nicht weit.
Wie überall in dieser Stadt. Ich habe keine Ahnung, wie die ganzen Läden nebeneinander überleben können.
2 habe ich gesehen, die waren nur 30 Meter voneinander entfernt.
Auf dem Rückweg stossen wir auf abgesperrte Strassen und einen Carnevalsumzug. Bei dem ganzen Trubel haben offensichtlich die Kids mit ihren Kunstoffschaum- Sprühflaschen mit ihren (vor-) pubertären Spielchen am meisten Spass. Als wir dann in unser Hotelzimmer kommen, sehen wir kurz nach dem Lichteinschalten, dass wir die Nacht gemeinsam mit ein paar Tierchen verbringen müssen. Hier heissen sie Cucarachas, bei uns eher Kakerlaken. Wir haben unsere Sache vom Boden weggelegt und das Bett ein wenig von der Wand weggezogen und sind uns ganz sicher, dass sie so nicht in und über unsere Bettdecke krabbeln können ... Der letzte Tag des 1. Besuches reicht gerade noch für einen kleinen Stadtrundgang. Die Einkaufspassagen (Av. Florida, ...) sehen ähnlich aus wie bei uns. Überhaupt, die ganze Stadt wirkt wie eine Mischung aus Madrid (die Leute und breite Strassen), New York (die Hochhäuser aus den 30'er Jahren) und Paris (Häuser mit Jugendstil- Schmiedeeisen). |
Mit dem Tragflügelboot nach Buenos Aires |
... mit Tempo 50 über den Rio de la Plata |
... |
... und Landung |
Die letzten paar Tage der gesamten Tour kommen wir wieder in Buenos Aires vorbei
wo wir nobel mit Jens' Bonuspunkten im Holiday Inn residieren und drei weitere Tage die Stadt anschauen.
Unten ein paar Impressionen der wirklich schönen Stadt. Zu Buenos Aires nur ein paar Stichworte - La Boca: altes Einwandererviertel mit bunt angemalten Häusern, die ansonsten ziemlich heruntergekommen aussehen würden - San Telmo: Flohmarkt und Tangotänzer, die Vorstellungen geben - Recoleta Friehof mit dem Grab von Eva Peron (Evita) und Chacarita-Friedhof, wo Carlos Gardel, der berühmte Tango-Tänzer und Sänger begraben ist - Hardrock-Café: die Gläser waren ausverkauft - schwerer Schlag für Jens |
Bunt angemalte Bruchbuden im Stadtteil La Bocca |
La Bocca ist die Heimat der Fußballmanschaft 'Bocca', dem Verein von Diego Amando Maradonna. Der Nachwuchs kommt zumindes schon mit dem Gewicht in die Regionen. |
Und überall findet man die Tangotänzer |
Auf dem Flohmarkt von San Telmo findet man doch so manches Schnäppchen |
Der Friedhof Recoletta, gleich beim Hard Rock Cafe ... oder wars doch andersherum ? |
Während des gesamten Aufenthalts in Argentinien lebt ich im Fleisch-Paradies.
Auf riesigen Farmen auf den weitläufigen Pampas züchten die Viehbauern enorme Mengen an Rindern.
Diese werden quasi als Grundnahrungsmittel sehr günstig angeboten.
Entsprechend dieser Kultur haben die Argentienier auch einen reichen Wortschatz für ihr Lieblingsgericht: Parilla, Asado, Bife de Lomo, Chorizo, Churripanos, ... |
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