Bolivien betraten wir über den lausig kleinen Grenzübergang am bei Copacabana direkt am Titicacasee.
Die kitschigen Sonnenuntergänge mit Blick auf 6000'er sind schon einmalig. Bei Sorarta starteten wir eine
Wandertour, die uns bis über 5000m in die Bergwelt des Illampu führte. Ein Abstecher in den Amazonas-Regenwald
bei Rurenabaque entführte uns in die faszinierende Artenvielfalt des bolivieanischen Dschungels.
Im Süden verzauberte uns dann noch die bizarre Landschaft des Salar de Uyuni (Salzsee) bevor wir das Land wieder verlissen.
Während der Ausflüge ins Land bildete La Paz mit seinen bunten Märkten und quirligen Strassen
zwischen 3200 - 4100m unseren luftigen Ausgangspunkt.
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Nach der Ueberquerung der Grenze Peru - Bolivien erreichen wir Copacabana am Titicacasee. Dieser Wallfahrtsort auf 3800 m.ue.N. ist uebrigens der Namensgeber fuer den beruehmten Strand in Rio de Janeiro (und nicht umgekehrt). |
Überblick über das kleine Fischer-, Touristen- und Wallfahrtstädtchen Copacabana |
Sonnenuntergang in luftiger Höhe |
Fischer auf dem Titicacasee. Er spart Bezin und parkt mit Muskelkraft. |
Fuer uns beide bedeutete Copacobana mal wieder Ausruhen - mit den suedamerikanischen Bakterien
wurde unser Immunsystem doch nicht so einfach fertig.
Deshalb sahen wir auch die Isla del Sol (wo nach der Inkalegende der Schoepfergott der Inkas Wiracocha, der erste Inka Manko Kapac und dessen Frau (bzw. Schwester) geboren wurde), nur per Touriboot und nicht wie geplant in einer 2-Tageswanderungen. Jens machte recht schnell schlapp... |
Die Busfahrt nach La Paz koennen wir richtig geniessen: wir suchen uns den Tag aus, an dem eine Etappe eines
Fahrradrennens von Copacobana nach La Paz geht... und wir folgen diesem Radrennen.
Die Faehre zum Uebersetzen ueber die engste Stelle des Titicacasees besteht aus einem (wohl geordneten) Chaos von vielen flachen Holzbooten die per Hand ueber einen normalen Aussenbordmotor gesteuert werden. Pro Boot werden max. 3 Autos bzw. ein Bus transportiert. In Tiquina, dem kleinen Städtchen am Titicacasee ist auch die bolivianische Marine stationiert. Nachdem Bolivien vor über 100 Jahren den Zugang zum Meer in einem Krieg an Chile und Peru verloren hat, und jedes vernünftige Land natürlich eine Armee mit Marine braucht, wurden die verbleibenden Matrosen ans größte Gewässer des Landes verlegt ... |
Tiquina Fähre |
Anfahrt auf La Paz. El Alto mit den schneebedeckten Bergen Huayna Potosi-6080m links und Illimani-6300m rechts. |
In La Paz vertrauen wir uns endlich einem deutschsprachigen Arzt an: ueber die Kreativitaet, die man zur Bereitstellung einer Stuhlprobe aufbringen muss, und die Bedenken ueber die Sterilitaet bei der Blutabnahme, schreibe ich lieber nicht naeher. Die Preise von Arzt und Labor (auf deutschem Niveau) beruhigen uns etwas: das muss eine gute Dienstleistung sein. Mit den verschriebenen Tabletten genesen wir (voruebergehend). |
Morgens verlasse ich mein Hotel ganz in der Naehe von Zentrum, vom Plaza de San Franzisco.
Ich kamepfe meinen Weg durch die Haendler, die mit aller Selbstverstaendlichkeit Raubkopien von
Videokassetten und CD's verkaufen. Die Haupstrasse "El Prado" ist wie immer gerammelt voll.
Das Chaos sieht aber anders aus als in Deutschland. Es sind ca. 75% Busse, Minibusse und Vans und
ca. 20% Taxis, die sich um durch lautes Schreien der Busbegleitjungs um die Fahrgaeste streiten.
Nur ca. 5% der Fahrzeuge sind Privat PKWs oder sontige Fahrzeuge. Es koennen sich halt nur sehr wenige
Leute hier ihr "Heiligs Blechle" leisten.
Die Strasse selbst ist gesaeumt von Hochhaeusern und wilden westlichen Reklametafeln (Bosch, Siemens, CocaCola, Pepsi, Nissan, ...). Man kommt sich vor, wie in einer normalen Stadt. Doch wenn man ein wenig genauer hinschaut, fallen sie auf; die krassen Gegensaetze, die den Charme dieser Metropole zwischen 3200 und 4100m Hoehe ausmachen. |
Minivans beherschen die Strassen von La Paz |
Bei meinem Gang in den McDonalds mache ich noch ein Bild von Berit am Eingang.
Die bettelnden Indigenas am Eingang fluchen mich laut an, denn sie wollen nicht fotografiert werden.
Der BigMac fuer 14 Bolivianos (ca. 4,60 DM) ist fuer weite Bevoelkerungsschichten unerschwinglich.
So sieht man auch nur Touris und reiche Familien mit Kindern in dem Etablissement.
So nebenbei, der BigMac schmeckt genauso, wie in Stuttgart, Frankfurt, Rom, Chicago, .... und der Laden ist geschleckt sauber.
Ich wuerde fast vom Kuechenboden essen, so blitzt und blinkt er.
Nach dem Ausflug in die amerikanische Kultur geht mein Stadtrundgang weiter in Richtung Zauberer und Hexermarkt (Mercado Brujeria). Dort kann man allerlei wunderliche Dinge kaufen. Das faengt mit so harmlosen Dingen an wie geschnitzte Goetzen und Goetterstatuen aller Kulturen, die jemals in Suedamerika gelebt haben, geht ueber in kleine Flaeschchen gefuellte Steinchen und Plastikdinger (als Gluecksbringer) weiter zu allem moeglichen Puelverchen in Dosen und Paeckchen gegen Krankheiten, Warzen, boese Schwiegermuetter, mehr Potenz bei Frauen und Maennern, usw. Der absolute Abschuss sind aber die getrockneten Llama- Embryos und Schaefchen. Diese wiederlich stinkenden und ziemlich haesslich aussehenden, ausgenommenen Kreaturen, erklaert mir die freunliche Indigena, bringen Gleuck, wenn man sie in das Fundament eines neuen Hauses mit einmauert. Aha. Da sind mir die "Torros de la Buen Suerte", die toenerne Gluecksstiere aus Peru, die man zu demselben Zweck auf dem Dach anbringt, doch lieber. |
Der Hexenmarkt von La Paz |
Weiter in Richtung Sueden zur "Zona Sur", dem reichen und in der "dicken Luft" auf nur 3300m liegenden Stadtteil treffe ich auf Maenner in Designer- Anzuegen, Frauen in schicken Kostuemchen und Hausmaedchen, die den Kindern die neuesten Pokemon- und Teletubbie- Puppen kaufen.
In der Zona Sur kommt auch wieder der nette Fluss von La Paz ans Tageslicht. Die braune, schaeumende Bruehe ist lt. Lonely Planet- Reisefuehrer mit allem moeglichen Bakterien und Parasiten verseucht. Zudem kommen Unmengen von menschlichen Abwaessern (La Paz hat keine ausreichende Klaeranlage) und Industrieabfaellen. Manchmal kann man aber trotzdem ein paar arme Einheimische beim Waeschewaschen beobachten. Der Taxifahrer bringt uns zu nach unserer Beschreibung "groessten und saubersten Supermarkt" von La Paz (er heisst KeTal, frei uebersetzt "Wie gehts?"). Dort gibt es italienische Pasta (Buitoni), deutsche Kuchen, Joggergums und Schampoo (Kuechenmeister, Katjes, Crisan), und amerikanische Produkte. Alles ist zwar ein wenig teuer aber ich komme mir vor, wie in einem Intershop in der guten alten DDR. Hier in der Zona Sur gibt es auch die Wohnenklaven der Reichen, die Neighborhoods. Das sind eingezaeunte, von Privatsicherheitsdienst bewachten Wohngebiete. Man muss sich Einkaufen und darf dann ein Haeusschen bauen. Diese Haeusschen sind dann meistens richtige Multi- Millionen- Villen. Der Taxifahrer erzaehlt uns, dass in einem Neighborhood nur englisch gesprochen wird, man ahmt den "American way of live" bis ins letzte Detail nach. Am anderen Ende der Stadt, im Norden, schliessen sich auf ueber 4000m die Armenviertel an. Dort sind nur noch die groesseren Durchgangsstrassen geteert, der Rest ist entweder wuesste Lehmpiste oder so steil, dass nur ein Treppe den Berg bezwingen kann. Alles was ausserhalb des Talkessels ist, gehoert nicht mehr zu La Paz, sondern zu "El Alto". Das ist eine eigene Stadt, die mittlerweile ueber 900.000 Einwohner hat. Tendenz sehr stark steigend. Dort wohnen all die armen Indigena aus den Doerfern oder den Minenstaedten, die dort ihre Arbeit verloren haben. Sie kommen mit der Hoffnung auf Arbeit und Reichtum in die miesen Viertel und fristen dort mehr schlecht als recht ihr Dasein. Viele Bauern bauen im Hinterhof ein wenig Gemuese an (Kartoffeln, Karotten, Mais, Zwiebeln, Knoblauch, ...). Das wird dann in dern Strassen in La Paz verkauft. Man sieht die Frauen auf den Strassen sitzen, vor sich vielleicht ein Kg Karotten und ein paar Zwiebeln. Da braut sich ein grosses Problem fuer La Paz zusammen. Ich weiss nicht, ob die Ordnungsdienste in der Zona Sur ausreichen, wenn die Indigenas irgentwann mal wuetend und enttaeuscht losziehen. Abends fahre ich dann wieder "hinunter" in Richtung Hotel. Die Stadt sieht aus wie eine Raumstation. Soweit das Auge reicht sieht man Lichter. Ganz hinten im Mondschein sieht man den Illimani, der Hausberg von La Paz mit stolzen 6430m. Vorbei an den Goldlaeden und an unzaehligen Spielhallen (Videospiele fuer 50 Centavos ein Spiel (16 Pfennig)) bahne ich mir den Weg zu Tequina Palace Hotel, unserer Oase mit "Warmer Dusche ohne Elektroschock" und "bano privado". |
Präkolumbianische Kultur. Ponce-Monolith Figur, Tiwanacu |
Älteste praekolumbische Kulturstaette, alt und wenig davon uebrig; an diesem Tag fasse ich den Entschluss, bei den Preisen, die hier von den Touristen verlangt werden, weniger misstrauisch zu sein und nicht immer zu unterstellen, dass wir ueber den Tisch gezogen werden - bis die Rueckfahrt von Tiwanaku nach La Paz um 30% billiger ist als die Hinfahrt (fuer uns nichtsdestotrotz kleine Betraege). | Berit im Tempel Semi Sutterano, Tiwanacu |
Chacaltaya - "Die höchste Skihütte der Welt 5240m" |
Chacaltaya steh im Reiseführer als "Hoechstes Skigebiet der Welt". Obwohl der kleine Gletscher seit El Nino vor 3 Jahren immer weiter schmilzt kann man trotzdem noch an einem alten italienischen Skilift seine Schwünge üben. Fuer uns die einzigartige Moeglichkeit eine Hoehe von 5400 m.ue.N. mit nur 150 Hoehenmetern Aufstieg zu erreichen. Doch auch dieser kurze Weg wird anstrengend. Die Aussicht ist wunderbar (besonders der nebenstehende 6000er Huayna Potosi hat es Jens angetan - mir aber nicht!). Dafuer schmeckt der Gluehwein in der hoechsten Skihuette der Welt (betrieben von einem Oesterreicher) um so besser. | Berit und Jens am Gipfel des Chacaltaya, 5400m |
Die Koenigs- Cordilliere ist ein Teil der Anden und zieht sich zwischen Illampu im Norden und Illimani in Sueden ca. 150km an La Paz vorbei. Zwischen den beiden Riesen erstrecken sich mehr als 50 Gipfel ueber 5500m.
Zwei davon haben wir uns naeher angeschaut: Illampu bei Sorata und Huayna Potosi bei La Paz.
Auf dem Weg nach Sorata, Fluß ohne Brücke |
Sorata ist ein ruhiges, nettes Oertchen auf sonnig-warmen 2600m Hoehe. Der Weg dorthin ist gelinde gesagt katastrophal. Die Lehm- Schotterpiste ist in der langsam einsetzenden Regenzeit in einem lausigen Zustand. Die Befestigungen (so vorhanden) werden durch die Wasserfluten unter- ueber und durchspuelt. Die Busfahrer stoert das weniger. Sie fahren trotzdem wie die Henker durch die engen Kurven. | Der Weg vom Altiplano runter nach Sorata |
Die Höhle von San Pedro |
Am ersten Tag in Sorata haben wir einen Spaziergang zu der Metropole "San Pedro" (vielleicht 10 Lehm-Haeuser und ein Sportplatz) gemacht. Dort gibt es die Grotta de San Pedro mit See am Grottenende und Fledermaeusen. Eine Informationstafel klaert uns auf, dass es 103 Arten von Fledermaeusen in Bolivien gibt. Nur 3 davon ernaehren sich von Blut. Die in dieser Hoehle lebenden moegen aber lieber Nektar (Puh, Gluieck gehabt). | Fledermaus in der Höhle |
Sixto, das Pferdchen und die Touris |
Fuer die naechsten 4 Tage haben wir eine Wanderung zu ein paar Lagunen am Illampu gebucht. Bei den lokalen "Guias de Tourismo" kostet der Spass pro Tag fuer uns beide 10 US$ inklusive einem Pferdchen, das unsere Rucksaecke den Berg hochschleppt. Die Agenturen in La Paz wollten 35 US$ pro Nase fuer dieselbe Leistung. Dafuer haetten wir aber auch den Rucksack selber tragen muessen. |
Der 1. Wandertag ist gleich einer der haertesten. Von Sorata auf 2600m gehts hinauf zur Laguna Illampu auf 4300m. 1700m Hoehenmeter in einem Rutsch das ist ein neuer persoenlicher Rekord. Oben angekommen sind wir recht schlapp. Aber die Gegend ist herrlich. Vom Tal ziehen wilde Wolken herauf, immer wieder kommt die Sonne zur Laguna durch. Wir bauen unsere Zelte auf herrlich weichem Gras auf und Berit hat eine Wette verloren und muss deshalb das 1. Abendessen kochen (Suppe als 1. Gang, Nudeln mit Tomatensosse 2. Gang). |
Die Wanderung mit Aufstiegshilfe für die Rucksäcke |
Das 1. Tagesziel - Die Laguna Illampu, 4300m |
Idyllischer Zeltplatz |
Die Nacht wird kalt aber wir haben unsere tollen -12°C Schlafsaecke. Am naechsten Tag gehts zwischen 4300 und 3500m in 5 Stunden weiter zur Laguna Chillacta. Schon die Incas haben sie als heiligen Ort verehrt. Sie liegt auf 4200m und ist eingeklemmt zwischen steil abfallenden Felsen. Die Aussichten unterwegs sind atemberaubend. Leider ist es sehr bewölkt bei der Laguna selbst. Fürs Abendessen nehmen wir Wasser aus dem See. Auf die Frage von Berit, ob denn das Wasser aus dem Tümpel ohne Zu- und Abfluss sauber sei, antwortet unser Guide Sixto lapidar "Esta un poco limpio" (Es ist ein wenig sauber). Ich achte beim Kochen darauf, dass das Wasser in den Toepfen mindestens 15 Minuten lang kocht. Der Siedepunkt von Wasser ist auf 4200m doch deutlich unter 100°C. Ausnahmsweise bekommen wir von diesem Wasser mal keinen Durchfall. |
Berit wandert. Vor ihr in den Wolken der Illampu, 6300m |
Anden - Kondor (aufgenommen im Zoo von La Paz) |
Abendessen zubereiten bei 0°C |
Am naechsten Morgen haben wir freie Sicht auf Illampu und Ancohuma.
Sehr beeindruckend, wie die gletscherbedeckten Gipfel immer noch mehr als 2000m ueber uns thronen
(Illampu 6380m, Ancohuma 6427m).
Wir brechen um 7:00h zur Laguna Glaciar (5038m) auf. Der Weg dorthin ist sehr anstrengend wegen der Höhe, aber die Laguna selbst liegt wieder sehr malerisch zwischen den beiden Bergriesen und ein Riesengletscher ergiesst sich ins Wasser. Berit kehrt bei 4700m um, weil der Weg doch recht steil ist und sie ihr Knie schonen will. Ich gehe mit Sixto noch 1h weiter und erreichte ziemlich platt die Gletscher. In dieser Hoehe habe ich eine himmlische Ruhe erwartet, da ausser uns keine Menschenseele weit und breit war. Doch die Möwen, ja Möwen, beschweren sich lautstark ueber die Eindringlinge. Was fressen die Viecher eigentlich ? Hier waechst nicht mal mehr das harte Grass vom Altiplano. |
Von Gletschern glattgeschliffene Felsen |
Laguna Glaciar zwischen Illampu und Ancohuma |
Illampu von Laguna Glaciar aus - Immer noch 1400 Höhenmeter |
Den Rueckweg machen wir im Nebel und ich hoere sehr nervoess, wie ein Gewitter nicht sehr
weit entfernt vorbeizieht. Zum Glueck bekommen wir ausser ein paar Regentropfen nicht mehr ab.
Allerdings faengt es in der Nacht an stark zu Regnen.
Es hoert erst kurz nach dem Aufstehen um 6:00h wieder auf.
Unser Zelt haelt das Wasser ab. Gluecklicherweise muessten wir nicht testen,
ob es auch Blitze aushaelt.
Am 4. Tag kehren wir zurueck nach Sorata (1600m Abstieg in 3,5h). Absteigen geht doch deutlich schneller als Aufsteigen. |
In einem Anflug von Ehrgeiz, habe ich (Jens) beschlossen einen 6000'er zu bezwingen.
Der Reisefuehrer und die Guides in La Paz waren sich einig:
Der einfachste 6000'er in Bolivien ist der Huayna Pototsi mit 6088m.
Morgens um 7:00h werden wir am Hotel abgeholt und zur Huette (Refugio) Huayna Potosi auf 4600m gefahren. Die Llamas und Alpacas auf dem Weg dorthin schauen uns schon ganz verwundert an, was denn die Eindringlinge mit den seltsamen Ausruestungsgegenstaenden hier zwischen den mineralhaltigen Lagunen wollen. |
Westfront des Huayna Potosi, 6088m |
Berit und Jens am Basecamp auf 5200m |
In der Hütte treffen wir auf den Rest der Gipfelstuermer, die bereits einen Tag vorher angereist sind. Um 11:00h gehts los, bepackt mit Schlafsack und 6-8kg weiterem Gletscherausrüstung. Wir brauchen ca. 3h fuer den Aufstieg zum Basecamp auf 5200m. Auf dem Weg sehen wir 2 Condore ganz nah durch den Nebel kreisen. Berit ist bis hierher mitgekommen. Sie wollte lieber doch nicht bis zum Gipfel hoch. Nach einer kurzen Rast steigt sie wieder zur Huette ab. |
Nach dem Mittagessen gehen wir auf den angrenzenden Gletscher und machen dort Uebungen mit der Ausruestung.
Schräges Aufsteigen mit Steigeisen und Eispickel, senkrechtes Aufsteigen, Abseilen und,
was am meisten Spass gemacht hat: Mit einer Rolle vorwaerts ins Rutschen kommen, dann Drehung auf den
Bauch, Fuesse hoch und mit dem Eispickel ins Eis hauen um das Rutschen zu Bremsen.
Um 17:00h gehts dann ins Bett. Schlafen kann ich aber nicht, weil die Guides so laut sind, unter mir die spitzen Steine nur sehr schlecht von der Isomatte gedaempft werden, auf 5200m die Luft schon verdammt duenn ist und weils noch sehr hell ist. Nach ca. 5 Minuten unerholsamen Schlaf (oder wars Koma), ist um 12:00h nachts wecken. Noch schnell einen Mate de Coca und ein Snickers und dann "aufroeteln", lange Unterhose, Hose, Thermohose, langes Unterhemd, Hemd, Fleece- Pulli und Regenjacke, Handschuhe (die Version -30C) und Gletscherschuhe (außen Hartplastik innen gefuetterter Schuh) mit Steigeisen unten dran. Den Eispickel in der linken, den Wanderstock in der rechten den Foto unter der Regenjacke. Insgesamt kommen da garantiert nochmal 15kg Ausrueastung zu meinem zarten Gewicht hinzu. |
Der Aufstieg zieht sich hin. Der Weg geht nur ueber Gletscher.
Pausen kann man immer nur 2-3 Minuten machen, weil sonst die Fuesse trotz der Spezialschuhe kalt werden.
Nach ca. 2h haben wir das Campo Argentino auf 5600m erreicht.
Die Hoehenmeter werden anstrengender. Ich bin auch schon recht schlapp und schleppe mich nur muehsam weiter.
Bei 5700m an einer 35 Grad steilen Eiswand gebe ich dann auf.
(zum Vergleich 45 Grad = 100%, 35 Grad ca. 75% Steigung).
Nach 2 Schritten bin ich total ausser Atem und brauche wieder eine Pause.
Mein Koerper ist offensichtlich nicht fuer hoehe Berge gebaut.
Von den 5 Personen, die den Aufstieg mit mir probiert haben schaffen es nur Robert und Hon. Robert ist Diplom Foerster aus Freising, Dialog: Jens "Wenn du gerne Mountainbike faehrst, dann kennst du garantiert den Moser- Guide vom Gardasee", Robert: "Ja klar" Jens: "Fuer mich sind die 'leichten' Touren schon nicht schaffbar. Ich musste oefters absteigen und schieben." Robert: "Naja. Ich mache gerne lange Tagestouren. Deswegen kombiniere ich ein oder 2 Touren (meistens mittel bis schwer) vom Guide, damit ich laenger unterwegs bin ...."·, Hon aus Israel. Der war ueberhaupt nicht schlapp als die Truppe zurueckkam. Wahrscheinlich hat der gerade eine Ausbildung beim Mossad gemacht ...) |
Über den Gletscher immer bergauf Am Seil über Gletscher und Spalten |
Indigenas waschen und trocknen Wäsche am Fluß |
Um das Naherholungsgebiet der Pacener zu erreichen, ging kein Weg an der "world´s most dangerous road" vorbei.
Dagegen war die Fahrt nach Sorata ein Spaziergang.
Auf dem Weg nach Coroico faellt jede Woche mindestens ein Bus oder LKW von der Schotterpiste mehrere hundert Meter in die Tiefe. Über die vielen Kreuze am Wegesrand und ueber die schmale (unbefestigte) Strasse (wobei das bergabfahrende Fahrzeuge bei Gegenverkehr am äußeren Fahrbahnrand bis zu einer Ausweichstelle zurücksetzen muss) muss man hinwegsehen. Aber es gibt einfach keinen anderen Weg dorthin. |
Berit war bestens informiert und wusste, dass man besser einen Minibus (VW-Bus-Groesse) nimmt und keinen grossen Bus.
Jens versuchte zur Beruhigung vor der Abfahrt in seinem besten Spanisch, den Fahrer nach seinen Fahrtkuensten auszufragen.
Danach wussten wir auch nicht mehr als vorher. Der Busfahrer fuhr dann recht zuegig und brachte uns aber gut ans Ziel.
Jens assisierte, indem er vom Busfahrer immer gefragt wurde, ob das weiter unten sichtbare Fahrzeug entgegenkommt
oder in die gleiche Richtung faehrt. Zum Glueck wussten wir von unseren Soratawanderungen,
was bergauf- (subiando) und was bergab- (bajando) fahrend heisst. Manchmal ist so etwas sehr wichtig.
In Coroico quartierten wir uns in einem traumhaften Hotel ein (Haengematte auf dem Balkon, alles in Holz, wunderbare Aussicht auf mehrere 6000er (was Jens gerne auf seinen versuchten Huayna Potosi-Aufstieg erinnerte); dank unserem Verhandlungsgeschick fuer US$18 pro Tag. |
Balkon mit Aussicht, Hotel Estrella in Coroico |
Rurrenabaque mit seinen Staubstraßen und Holzhütten Spielende Mädchen am Fluß Beni, Rurrenabaque |
Von Coroico fuhren wir dann weiter auf einer Schotterpiste nach Rurrenabaque in den Urwald.
Hier mussten wir einen grossen Bus nehmen; zum Glueck nicht den Bus einer anderen Gesellschaft,
der auf dem Weg von La Paz nach Coroico bereits mit einem Rad frei ueber dem Abgrund hing und
aus dem die Leute dann erstmal aussteigen mussten. Wir beschlossen trotzdem nach nur kurzer Fahrt,
von Rurre nach La Paz zurueckzufliegen und nicht mit dem Bus zurueckzufahren.
Wir waren froh, als es dunkel wurde und wir die Strasse nicht mehr sehen mussten.
Vielleicht hat der Wein aus der Colaflasche (auf Berits Geburtstag) auch etwas geholfen, unser Unwohlsein zu betaeuben.
Zwischendurch gab es einige Stellen, wo der Regen die Strasse etwas weggespuelt hatte und die Militaerkontrollen durchwuehlten alles Gepaeck nach Drogen. Aber alles kein Problem und wir kamen morgens um 6:00 sogar einigermassen ausgeruht in Rurre an. Rurrenabaque ist ein kleines Kaff zwischen Beni Biospheren- Reservat und Madidi-Nationalpark. Die Leute dort sind auch nicht besser gestellt als in La Paz oder auf dem Altiplano, machen aber einen erheblich ausgeglicheren Eindruck und tragen nicht die Indigena-Trachten mit den 5 Roecken uebereinander (waere viel zu heiss dafuer). |
Mit dem Einbaumn auf dem Fluß Yacuma |
Moskitosicheres Wandern |
2 Luvs in der Pampa |
Gut verpackt beim Pirana-Angeln |
Wir meldeten uns gleich fuer einen 3 taegigen Ausflug in die Pampa (Glaslandschaft) an. Ich war noch neidisch auf die kurzen Hosen und Sonnentops, der 4 Daenen, die noch in unserem Auto sassen, denn mir war recht warm. Am ersten Halt war ich dann ueber meine langen Hosen froh, denn der erste Mueckenangriff startete. So etwas habe ich noch nie erlebt. Man ist eine Minute stillgestanden und sofort waren Hunderte da. Eine Hochrechnung nach den 3 Tagen auf Berits Beinen ergab 320 Stiche. Das Mueckenzeug wirkte ganz gut, bloss fanden wir erst mit der Zeit heraus, das man sich vor dem Pinkeln im Freien auch den Hintern einschmieren sollte. Bei einer langen Hose blieb es nicht, denn EINE Hose machte diesen Viechern nichts aus: Berit hatte die 3 Tage immer eine lange Unterhose und die Wanderhose an, Jens trug immer eine Regenhose, die Wanderhose, Regenjacke und 2 Paar Socken Minimum. Uns war recht warm... |
Am ersten Abend fiel Jens kurz ohnmaechtig vom Stuhl (Klimaumstellung, Malariamedikament,
durchfahrene Nacht oder Cola-Rum (nochmal!) auf Berits Geburtstag - die Maenner halten doch nicht so viel aus).
Aber der Hauptgrund, weswegen, wir in die Pampa fuhren waren natuerlich die Tiere. Wir sahen einige rosa Flussdelphine, Schildkroeten, Alligatoren, Affen, Capybaras (die groessten Nagetiere, die es gibt, sehen aus wie grosse Meerschweinchen) und sogar eine Anaconda. Wahrscheinlich haetten wir sogar noch mehr Tiere gesehen, wenn unser Guide German nicht meistens mit Vollgas ueber den Fluss Yacuma gefahren waere. |
Kapuzziner Äffchen im Sprung |
Storch |
Hoatzin, halb Kuh - halb Vogel |
Totenkopfäffchen - Wie bei Pippi Langstrumpf |
Riesenmeerschweinchen - Capybari |
Boa Contrictor - Die Riesenschlange der Pampas |
Alligator am Flußufer auf Lauer |
Der Madidi Nationalpark wurde erst 1995 gegruendet.
Er gilt als einer der Regionen der Erde mit der hoechsten Biodiversitaet.
D.h. 1100 Arten Voegel, 200 Arten Saeugetiere, 80 verschiedene Reptilien und viele, viele Insekten.
Die Guides aus Rurre behaupten, dass der Urwald im Nationalpark der urspruenglichtste Wald
im ganzen Amazonas-Becken ist.
Wir haben eine 6- Tages Tour bei Chalalan gebucht. Chalalan ist eine Lagune mitten im Nationalpark und nach ihr benannt ist eine Lodge, die von der letzten im Nationalpark lebenden Dorfgemeinschaft (San Jose) gebaut wurde. Der Unterschied zu anderen Lodges und Agenturen ist, dass nur Leute aus dem Dorf bei der Lodge und in der Agentur in Rurre arbeiten. Die Preise sind ein wenig hoeher als bei den anderen Agenturen, aber dafuer geht 50% des Gewinnes an die Familien des Dofers, die beim Aufbau geholfen haben und der Rest geht an soziale Einrichungen wie Schule, Krankenstation, Wasserversorgung, etc. Fuer die Leute, die frueher vom Jagen und von Holzverkauf gelebt haben, eine Moeglichkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne ihren Urwald weiter kapputt zu machen. Das war eine nette Art dieses Jahr ein wenig Geld zu spenden. Die non profit Organisation Conservation International hat den Leuten mit Ausbildung in Marketing, Accounting, Lodging, etc. geholfen. |
Mit dem Einbaum den Beni hoch Vom Aussichtspunkt an der Laguna Chalalan |
Sandro, unser Führer |
Ueber den Madidi- Nationalpark und das Challalan- Projekt ist ein Artikel im amerikanischen
National Geografic von Maerz 2000 und im Internet sind auch noch ein paar Bilder zu sehen
Hier klicken, um zur Nationa Geografic Seite zu kommen. Die Guides sind im Dschungel aufgewachsen. Unser Guide Sandro war frueher Jaeger (Wild, Tapir, Jaguar) und kannte so schon eine Menge Tiere. Als er bei der Lodge angefangen hat zu arbeiten, hat er noch eine Ausbildung von Conservation International bekommen. Es war einfach unglaublich, was er alles wusste. Bei den Wanderungen durch den Dschungel konnte er zu jeden Zierpen und Pfeiffen den Namen des Vogels in Englisch, Spanisch, Quetschua (die Sprache seines Dorfes) und den wissenschaftlichen Namen auf Latein nennen. |
Brauner Kapuzzineraffee beim Abendessen |
Er hat uns Heilplanzen gezeigt, die frueher und heute noch im Dorf verwendet werden. Jedes Kind kennt Affen vom Zoo. Sie sind eingentlich nicht so spannend habern wir beide gedacht. Als wir dann aber eine Horde Yellow Squirrel und die Kapuzzine Monkeys 5m vor uns in den Baeumen herumturnen und Fruechte essen sahen, waren wir sofort begeistert. Ein Gewimmel von ca. 100 Tieren ist einfach putzig. Die Viecher sind auch ziemlich neugierig und schauen dir immer von sicherer Entfernung direkt in die Augen. Bei einer laengeren Wanderung haben wir dann nach "Black Spider Monkeys" gesehen. Die haben ihren Namen von dem langen Schwanz, mit dessen Hilfe die sie in einem Hoellentempo durch die Wipfel springen und laufen koennen. Am besten sind aber die Bruellaffen (Red Howler M.) Morgens wecken sie dich mit einen Hoellenlaerm. Sie sitzen einfach in den Gipfeln der Palmen und bruellen sich gegenseitig an. |
Nachtaktives Opossum auf dem Baum bei der Nachtwanderung |
Bei einer Nachtwanderung hoeren wir eine Eule. Der Guide erkennt sie natuerlich sofort: Spectacled Owl. "Do you want see Owl ?" Natuerlich wollen wir die Eule sehen und so schlagen wir uns ins Unterholz. Nach ca. 15m sehen wir sie auf dem Ast sitzen. Ich mache ein Foto. Der Guide meint, ich soll noch ein wenig mit ihm weiterkommen, von dort koennte man das Viech besser sehen. Er hat recht; ca. 5m ueber uns sitz sie recht friedlich und schaut ein wenig verdutzt auf die seltsamen Gestalten unter ihr. Auf einmal meint Tom aus Papua Neu Guinea neben mir "Oh shit, a nest of Bunas !". Die Buna ist mit 3 - 4,5cm die groesste Ameise im Park. Tagsueber ist sie ein Einzelgaenger. Nur nachts kommt sie zurueck zu ihren Artgenossen ins Nest. Und genau dort haben wir sie offensichtlich gestoert. Bei den Einheimischen heisst sie auch "24 Stunden Ameise", weil sie sich zur Jagd mit dem Mund in ihre Opfer festbeisst und dann mit einem Stachel am Hintern zusticht. Der Schmerz schwillt binnen einer Stunde an und laesst dann langsam wieder nach, bis er nach 24h verschwunden ist. Auf einmal krabbeln diese netten Tiere ueberall an den Schuhen und der Hose hoch. Zum Glueck haben wir den Ratschlag der Guides befolgt: Nur feste Schuhe, Socken ueber die Hose und Hut auf. Mit der Taschenlampe versuche ich sie von mir runterzuschubsen. Nur eine sticht mich durch die Hose in die Kniekehle. Der stechende Schmerz wird durch den Stoff abgeschwaecht. Ich habe aber trotzdem mehrere Stunden Spass damit. |
Blattschneideameisen |
Apropos Ameisen. Die gibts im Dschungel in rauhen Mengen. Blattschneider, die auf den Blaettern in mehreren Quadratmeter grossen Nestern Pilze zuechten, Army- Ants, nestlose Nomaden, die zu zehntausenden ueber die Wanderwege ziehen (im Laufschritt an den Stellen vorbeilaufen. Der Biss durch die Socke ist kurz und brenndend), blinde Termiten (der hintere Teil des Koerpers soll nach Limone schmecken. Ich habs nicht probiert), und viele weiter mehr. |
Bei einer 2-Tageswanderung haben wir am Rio Eslabon uebernachtet.
Mittags haben wir am Bach gefischt und Sandro hat eine 1,5kg Marimbo (aehnlich wie Catfish) gefangen.
Also gabs zum Abendessen Fisch zum sattfressen.
Als wir von der naechtlichen Wanderung von der Suche nach Tapiren zurueckkommen
(leider keinen Tapir gesehen sondern nur ein Paca, und eine Tapier Skelett), ist alles recht feucht im Wald.
Am Zelt haengen hunderte Kackerlaken (Cucarachas) von 0,5cm bis 5cm Laenge.
Die koennen hier alle fliegen und anscheinend gefaellt ihnen das Zelt.
So schnell habe ich glaube ich noch nie das Zelt geoeffnet und Maedel plus Rucksack plus mich selbst reingeschmissen.
Auf dem Weg zurueck sehen wir am Rio Rayamajo, am Fluss der Rochen, ein solches Exemplar: ca. 30cm Durchmesser. Unser Guide Sandro meint, dass ein Stich mit dem Stachel fuerchterliche Schmerzen verursacht, so dass man nach 6 Wochen erst wieder laufen kann. Als ob Stachelrochen noch nicht genug waeren sehen wir auch noch eine Pucarara oder Buschmaster. Das ist die giftigste Schlange in Sued- Amerika. Jetzt verstehe ich auch, warum Sandro vor jeder Flussueberquerung mehrere Steine in die Furt wirft. Auf meiner Frage, wie ich denn eine giftige von einer ungiftigen Schlange unterscheiden koennte meinte er, wenn du eine auf dem Weg vor dir siehst und sie weicht nicht aus und zischt auch nicht, dann weiche du aus. Die sind sind giftig. Ich beschliesse nach dieser Erklaerung jeder Schlange und ueberhaupt jedem Reptil auf dem Weg auszuweichen. Das eigentlich schlimme bei Flussueberquerungen ist, dass man die Schuhe ausziehen muss und im Flussbett meistens ein wenig Sand liegt. Das ist die Heimat der verdammten Sand Flies (bei uns heissen die glaube ich Sandfloehe). Kaum hat man die zarten Hautstellen entbloesst, kommen die Biester und graben sich mit ihren Koepfen so lange ein bis Blut kommt. Das gibt dann die charakteristischen Hubbel mit rotem Punkt in der Mitte. Sie sind so klein, dass man sie kaum sieht nur spuert. Ich habe jetzt noch (10 Tage danach) juckende Stellen. Das fiese an den Viechern ist, dass sie Leischmansiose (eine Art Lepra) uebertragen koennen. |
Berümtberüchtigte Flußquerungen im Urwald |
Puccarara - Giftschlange im Fluß |
Stechrochen im Rochenfluß - Nur nicht drauftreten |
Toter Tapir am Sandufer |
Apropos Krankheiten durch Insekten. Eine gern erzaehlte Geschichte ist die von der Burro- Mosquitoart.
Sie legt beim Stechen unbemerkt ein Ei unter die Haut.
Aus diesem Ei schluepft nach ein paar Tagen eine Larfe oder ein Wurm, der in der Haut bleibt und waechst.
Das soll fuerchterlich jucken.
Um von dem Tier loszukommen muss man ueber die befallenene Stelle eingeweichten Tabak legen.
Von dem Nikotin angelockt steckt der Wurm dann den Kopf heraus und man kann ihn herausziehen (Igitt).
Sandro meinte, dass er 3-5 Burros pro Jahr auf diese Weise wieder losbekommt ...
Mal schauen was aus den Sandfliegenstichen an meinen Füßen noch so alles herauskommt. |
Fliegende Aras |
Kolibri - 3cm lang, 200 Flügelschläge pro Minute, 300 Herzschlag pro Minute |
Tuca Tucane |
Fliegender Ara - Macaw Papagai |
Von La Paz aus fahren wir per Bus und Zug über die Hocheben Altiplano in Richtung Uyuni
Warum der grosse Zug-Bahnhof von La Paz wieder stillgelegt wurde, haben wir immer noch nicht herausbekommen.
In dem wüsten Wüstekaff Uyuni auf 3600m Höhe starten wir mit einer organisierten Tour 4 Tage per Jeep durch die umliegende Wüste. |
Vicunas am Rande des Salars |
Jens will Wasser - kein Ende in Sicht. Salzhäufen fertig zum Abtransport und Rösten |
Die Tour bringt uns zunächst mitten hinein in den größten Salzsee der Welt - Den Salar de Uyuni.
Er besteht aus einer meterdicker Salzschicht. Die Hochebene, bzw. hat viele Vulkane in der Nähe und keinen Abfluß.
Wenns mal regnet, was selten genug vorkommt, waschen die Sturzbäche die ganzen Mineralien und Salze von den Berghängen
in die Salzsee-Senke. Dort verdunstet das Wasser und zurück bleibt die immer dicker werdende Salzkruste.
Der Salar de Uyuni hat eine Ausdehnung von 160 km x 130 km und ist topfeben.
Am Rande des Salars bauen Arbeiter Speisesalz ab. Dazu "rösten" sie das noch recht wasserhaltige Rohsalz (wer im Chemieunterricht aufgepaßt hat: das nennt man hygroskopische Wirkung von Salzen) und karren es dann früher mit Eseln heute mit LKWs zum Verkauf in die Städte. Für die Touristen haben die Bolivianer mitten in der Wüste ein Hotel aus Salz gebaut. Alle Wände, Böden, Decken, Stühle, Tische, Betten, etc. waren aus Salzquadern gebaut. Es wurde mittlerweile aber geschlossen, weil es hygienische Probleme gab. Beim Waschen und Putzen lösten sich die Einrichtungsgegenstände auf .... |
Nach ca. 70km Fahrt über das Salz erreichen wir mehr oder weniger genau in der Mitte des Salars die
"Isla Pescada", eine "Insel" in Fischform.
Die fast kreisrunde Erhebung ist übersäht mit bis zu 15m hohen Kakteen. Ich komme mir vor wie bei "Le Petit Prince" auf einem anderen Planeten. |
Berit und die Kakteen |
Der V-Kaktus |
Am Abend erreichen wir die Metropole San Juan. In einer Hütte mit lausigen Bettgestellen
(zum Glück haben wir unsere Schlafsäcke dabei), werden wir für die Nacht einquartiert.
Bei einem Abendspaziergang treffen wir bei der untergehende Sonne auf den kleinen Friedhof der Gemeinde und auf die typischen Tiere der Gegend: Ein Nandu, Llamas und Alpakas. |
Der Friedhof von San Juan |
Berit und Sandra bei der Wanderung am Ufer der Laguna Colorado - Kalt und windig wars. |
Der nächste Tag führte uns entlang von 5.500m hohen Vulkanen und immer wieder andersfarbigen Seen
schliesslich zur Laguna Colorado. Die hat ihren Namen von dem roten Wasser. Die Färbung wird durch Algen hervorgerufen.
Der Guide erzählt uns, dass er schon bei -20°C hier schon war und das Wasser der Lagune immer noch nicht zugefroren war ...
Die Flamingos in den Lagunen geben der ganzen Szenerie eine vollkommen unwirklichen Character. Sie ernähren sich von kleinen Krebsen, die sich vornehmlich an den warmen Quellen in den Seen aufhalten. |
Der offensichtlich noch aktive Vulkan Ollague, 5.500m, auf der Grenze zu Chile |
Flamingos auf 4.000m Höhe |
Laguna Colorado, Totale mit Flamingos. |
Nach einer weiteren kalten Nacht (unter 0°C) führte uns der Weg vorbei an Geysiren und kochenden Schlammlöchern
zu immer höher gelegenen Seen.
So gegen 9:00 Uhr erreichen wir die Laguna Aguas Calientes auf über 4500m Seehöhe. Zunächst fällt mir auf, dass dieser See fast komplett zugefroren ist. Ein wenig ungläubig und verwirrt reagieren wir auf die Aussage unseres Führers, dass wir uns zum Baden fertig machen sollen. Doch wenig später erreichen wir eine Stelle des Sees, dem er seinen Namen verdankt: Aguas Calientes = Warme Wasser. Das Eis ist teilweise geschmolzen und ich kann mich in wunderbar herrlichen 40°C warmen Wasser endlich mal wieder baden .... Berit bringt Tee, was für ein Service. Das Tagesziel war die Laguna Verde, die grüne Lagune. Anscheinend soll sich ihr Wasser durch wundersame Vorgänge um die Mittagszeit schlagartig grassgrün verfärben. Nun dieses Phänomen konnten wir zwar nicht beobachten malerisch gelegen war sie aber allemal. |
Der Geysir "Sol de la Manana" |
Explodierender Schlammtopf |
Bad im 40 °C warmen Wasser auf 4500m Höhe |
Der 'Grüne See' , Laguna Verde |
Nach dem erfrischenden Bad durchqueren wir mit dem Jeep eine skuril wirkende Landschaft.
Zwischen 4000 und 5000m Höhe wächst nicht mehr viel. Die Vulkane überall um uns herum produzieren
Eisenerze in allen nur erdenklichen Farben, die Luft ist kalt und kristallklar, und immer wieder die bunten Seen
um uns herum.
Die paar wenigen Tiere, die in so unwirtlichen Gegenden überleben können, haben sich entsprechend einfallsreich angepaßt. |
Bunte Vulkan-Kulisse |
Vicunas, eine der 4 Kamelarten in Südamerika. Nicht domestiziert. |
Ein Vasacha, sieht aus wie ein Haase, gehört aber zur Familie der Chinchillas |
An der schlanken Gestalt erkennt man die Vicunas |
Das Altiplano mit Alpakas |
Am letzten Tag durchqueren wir weiter Lavafelder mit bizarren Felsformationen und erreichen schließlich
wieder das Altiplano, die Hochebene die sich bis zum Titicacasee erstreckt.
Kurz vor unserem Ausgangspunkt Uyuni machen wir Halt im "Friedhof der Züge" (Cemetario de los Trenes). Auf den vergammelden Gleisen haben die Minenbesitzer der letzten 100 Jahre ihre alten, ausrangierten Dampflokomotiven, die früher die Erze aus den Bergen auf abenteuerlichen Strecken an die Häfen am Pazifik gebracht haben, einfach abgestellt. Und weil ein Minenboom in naher Zukunft nicht abzusehen ist, rosten und vergammeln die Wunderwerke englischer, französicher, spanischer und deutscher Baukunst mitten in der Wüste. |
Verrostete Züge auf dem 'Cemetario de los trenes' nahe Uyuni |
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